Job Stories: Projektleiter.
Planung und Bau von Anlagen für effiziente sowie klimafreundliche Wärmeversorgung.
Yannic Rühl plant den Neubau oder die Sanierung von wärmetechnischen Anlagen. Dafür muss er sich gut mit moderner Wärmeversorgung, den gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie staatlichen Förderungen auskennen. Zusätzlich erstellt er die Kalkulation, behält einen Überblick zu den Kosten und berechnet die voraussichtlichen Einnahmen. Dabei arbeite er oft mit Kollegen aus anderen Abteilungen wie z. B. der Rechtsabteilung und dem Controlling zusammen.
Im energietechnischen Bereich ist viel im Umbruch. Ich arbeite gerne daran mit, dass die Wärmeversorgung in der Region für viele künftig effizienter und klimafreundlicher wird.
Was gehört zu deinen Aufgaben als Projektleiter?
Yannic Rühl Meine Hauptaufgabe ist die Planung von wärmetechnischen Anlagen von Anfang bis Ende. Das bedeutet, dass wir dann komplett alles machen: Also von der Prüfung, ob wir das Projekt realisieren können, über den Bau bis hin zur Inbetriebnahme. Dafür sprechen wir schon mal von einer zeitlichen Dauer von mehreren Jahren.
So ein Projekt beginnt mit der Akquise – beispielsweise finden wir eine Ausschreibung im Internet oder werden von einer Kommune bzw. Projektplanungsgesellschaft angesprochen. Dann prüfen wir: Was wird genau gewünscht? Können wir das liefern bzw. was können wir liefern? Wie sind die örtlichen Gegebenheiten? Meistens nehmen wir zu den Auftraggebern auch Kontakt auf und halten Rücksprache. Dabei versuchen wir immer transparent zu sein und mit offenen Karten zu spielen. Schließlich sind viele Kommunen nicht nur Kunden, sondern auch Partner der OVAG-Gruppe bei vielen verschiedenen unserer Aufgaben.
Wenn wir einen Auftrag erhalten, dann kümmern wir uns komplett um alles. Dazu gehören: Planung, Beantragung von staatlichen Förderungen, Beschaffung von Leistungen, den eigentlichen Bau und die anschließende Wärmeversorgung. Dabei stehen wir dem Auftraggeber immer als Ansprechpartner zur Seite.
Um mal ein Beispiel zu nennen: Wir haben an einer Ausschreibung für ein Nahwärmenetz einer Wetterauer Kommune teilgenommen. Auf diese Ausschreibung sind wir online über die hessische Ausschreibungsdatenbank aufmerksam geworden. Dabei haben wirr mit einem externen Planer an der Planung zur Leistungs- und Angebotserstellung gearbeitet. Außer mir hat auch noch ein Kollege mit an diesem Projekt gearbeitet. Dabei hatte jeder von uns seinen Schwerpunkt. Mein Schwerpunkt lag durch meinen BWL-Hintergrund auf den Zahlen und der Kalkulation der Kosten. Mein Kollege hat vor seinem Studium eine Ausbildung zur Heizungstechnik gemacht. Daher lag sein Schwerpunkt mehr im technischen und vertrieblichen Bereich. Wir ergänzen uns somit sehr gut und gerade am Anfang eines Projekts ist diese Zusammenarbeit sinnvoll. Sinn macht auch, dass man bei solchen Projekten verschiedene Aspekte beleuchtet und diskutiert.
Zusätzlich kalkuliere ich die Kosten eines Projekts und auch die Einnahmen, die wir später erzielen möchten.
Welche Ausbildung musst du mitbringen, um als Projektleiter arbeiten zu können?
Yannic Rühl Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine gute Grundlage ist ein technisches Studium. Ich selbst habe zunächst Elektrotechnik mit Schwerpunkt erneuerbare Energien und dann als Aufbaustudiengang Wirtschaftsingenieurwesen auf Master studiert.
Eine Alternative wäre auch eine technische Ausbildung – beispielsweise im Heizungs-Handwerk – mit einer Weiterbildung zum Meister oder Techniker. Wenn man jahrelang als Meister oder Techniker gearbeitet, Projekte geleitet und Erfahrung gesammelt hat, bringt man ebenfalls die erforderlichen Fachkenntnisse mit. Oder man macht es wie mein Kollege und entscheidet sich nach der Ausbildung noch für ein Studium im Bereich Energie- und Wärmetechnik oder Elektrotechnik. Fakt ist, dass man sich mit der Materie auskennen und ein Projekt mit Weitblick bzw. aus unterschiedlichen Blickpunkten betrachten können sollte. Von Erfahrung kann man an dieser Stelle schon sehr profitieren.
Auch ein BWL-Studium oder Wirtschaftsingenieurwesen könnte für die Stelle sehr nützlich sein. Denn zusätzlich zur Technik muss ein Projekt kalkuliert werden. Oftmals hängt der Gewinn einer Ausschreibung zu 50% vom Preis ab. Die Technik, die wir bei der Realisierung des Projekts einsetzen, muss wirtschaftlich sein und sich verkaufen lassen.
Zusätzlich muss man auch bereit sein, sich selbst stetig weiterzubilden. Denn ständig gibt es neue gesetzliche Regelungen, in die man sich einlesen muss oder Änderungen bei den staatlichen Förderungen. Hier müssen wir schon wissen, welche Kriterien erfüllt werden müssen. Es kann schon sein, dass 30% der Kosten gefördert werden. Bei großen Projekten sind wir dann auch im Millionenbereich.
Was sind die spannendsten Projekte, an denen du bei deiner Arbeit mitwirkst?
Yannic Rühl Da jedes Projekt in sich anders und individuell auf den Kunden angepasst ist, sind alle Projekte spannend. Bei jedem Projekt gibt es andere Anforderungen, räumliche Gegebenheiten und Wünsche des Kunden, auf die man achten muss. Beispielsweise ist hier das Projekt zu nennen, das ich oben beschrieben habe. Hier bin ich von Anfang in der Ausschreibung und der damit verbundenen Planung involviert und würde im Erfolgsfall dieses auch langfristig betreuen.
Als ich zur OVAG-Gruppe kam, gab es gerade kein aktives Projekt. Da habe ich zunächst viel an Bestandsprojekten mitgearbeitet. Ein Hauptgeschäftsfeld von uns sind Contracting-Modelle. Hierbei übernehmen wir, die OVAG-Gruppe, die Finanzierung und den Betrieb von Anlagen. Mit unseren Kunden haben wir Verträge für die Belieferung über 10, 15 oder 20 Jahre abgeschlossen. Wenn diese Verträge auslaufen, müssen wir mit den Kunden über Folgeverträge verhandeln. Zusätzlich muss geprüft werden, ob bzw. was gegebenenfalls erneuert werden muss. Das betreuen eigentlich weitere Kollegen von mir, aber wir unterstützen uns gegenseitig.
Wie bist du zur OVAG-Gruppe gekommen und warum arbeitest du gerne hier?
Yannic Rühl Ich habe die OVAG-Gruppe schon während meines Studiums als Arbeitgeber kennengelernt. Denn meine Bachelor-Arbeit habe ich in meiner jetzigen Abteilung – Gebäudeenergiesysteme – geschrieben. Und während das Master-Studiums habe ich bei der OberhessenGas, die zu 50% zur OVAG-Gruppe gehört, als Werkstudent gearbeitet. Als zum Ende des Master-Studiums dann diese Stelle ausgeschrieben war, habe ich mich direkt beworben. Diese Entscheidung hat sich für mich als absolut richtig herausgestellt. Zum einen macht mir die Arbeit großen Spaß und sie fühlt sich nicht wirklich wie Arbeit an. Zum anderen gibt es viele gesetzliche Änderungen im energietechnischen Bereich – zum Beispiel bei der kommunalen Wärmeplanung. Hier müssen viele Kommunen aktiv werden und ich habe wirklich Bock darauf, daran mitzuwirken. Zudem haben wir ein großes Spektrum an Aufgabenfeldern und die Chance in vielen Bereichen tätig zu sein. Daher bleibt die Arbeit immer abwechslungsreich und wird nie eindimensional.
Was mir auch gut gefällt ist, dass die OVAG-Gruppe ein regionales Unternehmen ist und wir mit unseren Projekten etwas Gutes für die Region tun.
Zudem schätze ich die kurzen Entscheidungswege bei uns in der Abteilung und das gute Verhältnis zu meinem Vorgesetzen. Der Austausch ist super und auch die Möglichkeit schnell zu agieren.
Auch die Arbeit im Team, das gute Verhältnis untereinander und die Weiterbildungsmöglichkeiten mag ich sehr gerne.
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